Drittletzter Lauf vor Rom, ich kann nicht mehr. Nicht konditionell. Sondern die Spannung ist kaum noch auszuhalten. Wie ein alter grauer Zossen, der ungeduldig in seinem Stall mit den Hufen scharrt, weil er sich für einen jungen Araber hält und auf die Strecke will, sehne ich den Start meines 1. Marathon herbei.
Der Lauf wäre ohne größere Besonderheiten abgelaufen, wäre ich nicht auf eine Gruppe von vier Rehen
auf freiem Feld gestoßen, auf die ich schnaufend und farblich irritierend gekleidet zu rannte. Da ich leicht Gegenwind hatte, bemerkte mich die Gruppe spät, obwohl eines der Rehe immer wieder aufsah und mich forschend betrachtete. Irgendwo in einer der Hirnwendungen musste doch ein Bild für das zu finden sein, was da auf es zu walzte … Ach herrje, ein Mensch, schnell weg! Und so rannten und hüpften sie mit Bocksprüngen elegant Richtung Wald, um dort, wohl nicht sonderlich geängstigt, weiter zu äßen. Wenn da nicht wieder der dumme Läufer wäre, der genau auf dieses Waldstück zulief; was will man machen, der Feldweg gab die Richtung vor! Also wieder aufhorchen und in die andere Richtung davon.
Was für herrliche Tiere, wunderschön anzusehen. Eine Freude für Auge und Herz. Und durchweg nicht essbar.