Die erste echte Laufveranstaltung nach der vermaledeiten Stressfraktur – und dann gleich so eine! Es kann kaum schlimmer sein, in Thailand zu joggen, als das, was 2.000 Finisher beim 3. DEE AOK Firmenlauf Ulm in Neu-Ulm erleben durften:
Drückend-schwüle 30 Grad, die so schwer auf den startbereiten Körpern lagen, dass es den Athlet_innen bis Spaßläufer_innen den Schweiß beim puren Stehen während des Wartens auf den Startschuss aus sämtlichen Körperöffnungen drückte.
So war mir gerade recht, als Zugläufer meiner Frau Sabine an den Start gehen zu dürfen, um gar nicht erst in Versuchung zu kommen, an praefrakturale Zeiten anknüpfen und mit einer Pace unter 5:00 min/km rennen zu wollen.
Und was mussten die Läufer leiden? Das war ein Schnauben und Prusten links, rechts, vor und hinter uns. Viele ambitioniert gestartete Laufkolleg_innen mussten schon bald der Selbstüberschätzung Tribut zollen und wechselten zum Gehen mit gesenktem Haupt, die Hände in die Hüften gestützt.
Bei Hitze zu laufen ist nicht jedermans_fraus Sache. Ich scheine damit vergleichsweise gut klar zu kommen, und obwohl auch bei mir der Schweiß troff, erlebte ich einen entspannten Lauf, der nur dadurch Dramatik verliehen bekam, dass ich permanent besorgt war, meine Frau könnte bei der Schwüle nach dem nächsten Schritt einfach umkippen, so tomatig rot war ihr Gesicht mittlerweile gezeichnet, sie atmete schwer.
Ich schnappte mir deshalb an der Versorgungsstation kurzerhand eine Flasche Wasser und anstatt sie weiterhin zu ziehen, versteifte ich mich fortan darauf, sie mit Wasser zu versorgen, das sie sich über Arme und Kopf stürzte, um etwas Abkühlung zu erleben.
Aber 7 Kilometer sind auch schnell vorbei und nach knapp einer dreiviertel Stunde konnte ich sie noch einmal ermutigen, auf den letzten Metern noch einen rauszuhauen und Hand in Hand liefen wir ins Ziel in der Halle der ratiopharm arena Neu-Ulm.
Das war gestern. Morgen steht schon der nächste Lauf an: 10 Kilometer beim 34. Lautertallauf in Herrlingen, bei vermutlich ähnlichen Temperaturen, aber hoffentlich weniger Schwüle.
Nach dem Lauf ist vor dem Lauf …