Bei fiesem Schneegestöber ging es für circa eine Stunde auf die Strecke. Der Schnee wollte sich nicht entscheiden, was er sein wollte, kam ab und an als kleine, auf der Haut pieksende Eiskügelchen daher, nie aber als sanfte Schneeflöckchen.
Die Strecke war entsprechend matschig und schmierig, bei jedem Schritt musste man acht geben und konzentriert laufen.
Highlight des ansonsten eher unspektakulären Laufs war die Begegnung mit einer Gruppe von vier Rehen bei Kilometer 3. Sie kamen oberhalb von mir auf einer Böschung aus dem Unterholz, vorne weg ein junger Rehbock mit putzigen Belzebub-Hörnchen – das Mofabärtchen des Dammwildes. Das Böcklein stoppte in der Bewegung und glotzte mich an. Ich blieb ebenfalls stehen, glotze verliebt zurück. Wie schön diese Tiere sind! („Kuscheln, nicht essen.“) Es dauerte ein paar Sekunden, bis er kapierte, dass dieses schwitzende, röchelnde und blöd in seine Richtung grienende Bärtige keine Erscheinung war, sondern tatsächlich auf dem Weg stand. Und schon stoben die vier stolzen Tiere davon.